Pause
beim Zahnarzt

 

Auf, auf – in …ieren-Urlaub!

26 Identreim-Limericks mit 128 …ieren
und 2 …iren – aber ohne …irren!
Alphabetisch geordnet mit denselben Anlauten im letzten Verswort jeder Strophe.

Inhalt: Reiseplanung und -vorbereitung, Autofahrt bis zum Urlaubsziel (Blauhimmel, Meer und Strand) mit üblichen und unüblichen Gedanken und Begebenheiten.


Was mit Urlaub wir assoziieren,
will ich gern hier mal artikulieren.
Wenn die Eltern agieren –
wird 's das Kind animieren?
Alle wollen auf Fun abonnieren!

Wie die Reisebüros bombardieren
uns mit Buntprospektluxuspapieren!
Niemand will sich blamieren.
Wort und Bild balsamieren
unsre Seelen mit Blauhimmelviren.

Vater mag gern computerisieren
und am Bildschirm stets alles codieren.
Mutter lässt ihn chiffrieren –
und sich selber chauffieren
heut zum Zahnarzt – zum Chloroformieren.

Nicht die Lage jetzt dramatisieren!
Es will niemand die Mum drangsalieren.
Alle Ärzte dosieren,
und sie dokumentieren
ihre Drogenverteilungsmanieren.

Mum möcht Zahnschmerzen eliminieren,
Dad den Urlaubsort schnell eruieren.
Tinchen muss „exportieren“,
besser: evakuieren
ihr Kaninchen, möcht 's gern etablieren

bei der Oma. Die soll 's faszinieren!
Aber Oma mag gern fabulieren,
manchmal fotografieren.
Wie soll das funktionieren?!
Kann denn Tinchen die „Freude“ forcieren?

Dazu darf man ihr gern gratulieren:
Sie konnt' Vorfreude schnell generieren,
Hasen glorifizieren
und mit Schleifchen „garnieren“,
auch Angorafellweiß garantieren.

Häschen – Oma: Das kann harmonieren.
Man muss Oma genug nur hofieren! –
Nun beginnt das Hantieren
mit den Koffern. Halbieren
des Gepäcks: Vater tut 's honorieren!

Aber Mutter muss intervenieren;
das kann Kinder schon sehr irritieren;
denn sie woll'n imponieren,
noch in Plünn' investieren.
Können Reisebazill'n infizieren?

Tinchens Packen wird wildes Jonglieren!
Kaum kann Mutter die Freude justieren;
muss oft judifizieren
(kann geheim jubilieren!).
Und nun ab an die See – zum Jodieren!

Man kann noch so gut Zeit kalkulieren;
Wunsch und Wirklichkeit korrespondieren
nie perfekt. Zum Krepieren!
Als wollt stets karikieren
uns die Uhr: Ziffern katapultieren!

Doch die Vier woll'n nicht lang lamentieren
und womöglich die Stimmung lädieren!
Woll'n mit Lust sich liieren,
froh die Freude lancieren,
ihren Urlaub mit Glanz laminieren!

Dad will Stärke jetzt manifestieren,
Mum die Fahrstrecke klug moderieren;
doch die Kinder mutieren
glatt zu Monsterklistieren,
weil sie dauernd von hint malträtieren.

Vater will seine Gören negieren,
lässt das Ortssuchgerät navigieren
und die Fahrt nivellieren,
sieht die Frau was notieren
aus den Nova-Versich'rungspapieren.

Der Sohn Hans möcht sich orientieren,
auf dem Laptop mal schnell operieren;
will das Ding okkupieren,
Tinchen tut opponieren.
Mutter kann schnell Bonbons offerieren.

Als die Kinder noch lauthals parlieren
und den Radiomann parodieren,
seh'n sie Mutter polieren
ihren Ring. – „Mal pausieren!“
hör'n sie Vater fürn Päuschen plädieren.

„Macht nun Schluss mit dem Quarkfabrizieren,
solltet vielmehr euch qualifizieren
beim Quer-Beet-Feld-Marschieren.
Auf zum Quantenroutieren!
Schnell vergeht euch beim Lauf Querulieren!“

Niemand will seinen Ruf ramponieren;
Mutter möchte den Berg raufmarschieren,
und die Kinder rotieren,
ihre Sohlen radieren.
Vater sieht man den Wagen rangieren.

Aber endlich! Auch er geht spazieren,
kann der Frau grad noch signalisieren,
bald den Saft zu servieren.
Kinder gleich spekulieren:
Geht es weiter mit „Straßentraktieren“?

Mutter: „Kinder, nicht terrorisieren!“
Sie versprechen, nur schlau zu taktieren,
wollen Mum tolerieren
und sie nicht torpedieren,
ihren Vater schlicht tabuisieren.

So lässt alles sich urbanisieren.
Man kann Worte auch ultrafiltrieren,
manchmal uniformieren
oder umformulieren.
Bitte Sprache nicht unterminieren!

Wir verbleiben noch hier bei den Vieren,
die nun nicht mehr viel Worte verlieren.
Aber alle vibrieren,
üben leis Variieren.
Man hört „Urlaub“ sie verbalisieren.

Ja, man kann es nicht wegdiskutieren:
Diese Fahrt enthält „Wurmtempo-Viren“.
Können Staus wollustieren?
Ohren kann man wattieren.
Dad denkt dauernd ans Wege-Sanieren!

„Wär zu Haus ich beim Xerxisstudieren!“
denkt Sohn Hans. „Auch das Xylografieren
sowie X-Bein-Verzieren,
selbst das Xerokopieren
brächten Spaß – und Xylol-Inhalieren!“

„Wär ich heut doch beim Yamswurzpürieren
oder Yuccapalmblattkultivieren,
Yogasport-Therapieren …“
Mum denkt: „Ybbs-Visitieren
täte gut – und gar Yachtinspizieren!“

Was auch immer die Vier zelebrieren,
ob im Geist Goethes „Götz“ sie zitieren –
alles muss sich zentrieren,
darf nicht zentrifugieren.
Hoch das Urlaubsziel! Langmut kann zieren!

 

26 Identreim-Limericks mit 128 …ieren
und 2 …iren – aber ohne …irren!
Alphabetisch geordnet mit denselben Anlauten im letzten Verswort jeder Strophe.

Inhalt: Reiseplanung und -vorbereitung, Autofahrt bis zum Urlaubsziel (Blauhimmel, Meer und Strand) mit üblichen und unüblichen Gedanken und Begebenheiten.


© Renate Golpon
Cliparts © Jupiterimages

 

 

 

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